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In agilen Zeiten …

Bildschirmfoto-2017-05-29-um-15.48.08Systemtheoretische Tagung

Ja, nun ist es schon ein paar Tage her, dass die Veranstaltung stattgefunden hat. Berlin war mal wieder großartig! Und was bleibt von der Veranstaltung?

3 Professoren und ein Dozent (Kieser, Kühl, Simon, Groth) waren aufgefahren, ein traditionelles, Werte orientiertes Familienunternehmen und ein junges, agil geführtes Unternehmen aus Berlin waren Inputgeber. Mehr als 60 Teilnehmer waren angereist.

Ich bin sehr dafür, dass sich Berater theoretisch fundieren, dass sie sich die Spannung zwischen Theorie und Praxis erhalten und nicht der Versuchung anheim fallen, eine hausgemachte Theorie, die nahtlos zu ihrer Praxis passt, zu erschaffen.

Logisch, dass die Theorie, bei der großen Zahl an Inputgeben, dominierte und eine kritische Haltung den agilen Managementstrukturen entgegengebracht wurde.

Kontra gegen das neue Unternehmen

Wohltuend die souveräne Haltung von Robert Stulle, der sein agil organisiertes Unternehmen Edenspiekermann vor theoretischem Trommelfeuer zu schützen wußte.

Ja, es tut gut, mal wieder theoretisch tiefer zu schürfen.

Was ich mir aber sehr wünschen würde, wär der Anspruch an wissenschaftliche Denker, der Praxis auf Augenhöhe zu begegnen. Das heißt, dass ich mir die gleiche Wissbegier, das Verstehen wollen der Haltungen und Erfahrungen der Praktiker, bei den Theoretiker wünschen würde. Es macht viel mehr Sinn, nicht nur aus einem Brunnen zu schöpfen (Was dann aber auch anders organisiert sein müsste).

Es bleibt immer wieder der Eindruck, dass es den oft zitieren Elfenbeinturm doch gibt und wir haben uns als Praktiker angewöhnt, daran hoch zu schauen. Eine Emanzipation der Beraterinnen und Berater, mit ihrer einzigartigen Intimkenntnis von Organisationen, wär hilfreich.

Ein bisschen mehr Spannungsempfinden und Interesse an dieser Praxis – für Theoretiker auch ganz wünschenswert.